Von der Orangerie zum Belvedere auf dem Klausberg

Viele Bauten in Potsdam sind vor allem schön, sie sollten das Auge des Königs Friedrich II. erfreuen. Er liebte es eigene Ideen einzubringen, die von den Architekten umgesetzt werden sollten. Hunderte Zeichnungen liegen noch heute in den Archiven, nicht alles konnte verwirklicht werden. Eines der letzten fertiggestellten Bauwerke ist das Belvedere auf dem Klausberg.

Meine Fotos stammen aus dem tollen Sommer 2018 und wurden am Tag des offenen Denkmals in Potsdam gemacht. Auch diese Gebäude wird von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten verwaltet.

Damit genug der Vorrede, denn ich möchte Euch heute ein weiteres Kleinod im Park von Sanssouci vorstellen – das Belvedere auf dem Klausberg.

Wie erwähnt, auch dieses Gebäude wurde unter Friedrich dem Großen errichtet (von 1770 bis 1772 ) und hat vor allen eine schmückenden Funktion und dient seinem Namen entsprechend, der schönen Aussicht auf den Park Sanssouci und das Umland.

 

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude fast vollständig zerstört. Durch Artilleriebeschuss im April 1945 brannte es aus und konnte in den folgenden Jahrzehnten nur notdürftig gesichert werden. Die Münchner Messerschmitt Stiftung entschied 1990, den Wiederaufbau zu finanzieren. Nach dem Abschluss der Restaurierungsarbeiten am Außenbau und der Wiederherstellung des oberen Saales wurde das Belvedere 2002 wieder der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg übergeben.

Das Ergebnis ist wirklich beeindruckend – von außen und innen.

So wie diese Wendeltreppe, aber auch Reliefs und zahlreiche Figuren auf dem Dach.

Hier ein Blick ins Innere des Belvedere.

Im oberen restaurierten Rundsaal ist auf die Wandfläche zartgrüner (seladon) marmorierter Stuckmarmor aufgetragen, der je nach Lichteinfall zartblau schimmert.

Vergoldete Ornamente aus Gips umrahmen die Fenstertüren.

Der Parkettfußboden erhielt ein aus verschiedenen Hölzern gelegtes Trapezmuster. Das ehemals von Karl Christian Wilhelm Baron (1737–nach 1775) und Friedrich Wilhelm Bock gemalte Deckenbild mit der Darstellung von Wolken und verschiedenen Vögeln konnte nach einem Schwarz-Weiß-Foto ebenfalls wiederhergestellt werden. Die Gestaltung des oberen Saales verstärkte den Eindruck, sich in luftiger Höhe aufzuhalten.

Der untere Rundsaal wurde nach seiner Zerstörung 1945 noch nicht wiederhergestellt. Stattdessen kann man dort eine Ausstellung mit alten Fotos und Erklärungen zur Zerstörung des Belvedere anschauen.

Man kann von der Orangerie zum Belvedere laufen, es fährt aber auch ein Bus.

Mehr Informationen gibt es auf der Seite der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. 

 

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