Nach den traurigen Fotos über die Freilichtbühne, habe ich mich in dieser Wochen nochmals auf dem Weg gemacht um Sommerfotos zu machen.
Die Potsdamer Freundschaftsinsel bietet für jeden etwas, es gibt wunderbare Blumenbeete, Wasserfontainen, Sitzbänke im Schatten, Wiesen zum Sonnenbaden und Skulpturen über die ganze Insel verteilt. Man kann als Tourist statt ins Museum zu gehen, die Kunst im freien genießen.
Und was die Gartenkunst angeht, so spricht der Name Karl Foerster für sich. 1937 nahm der Potsdamer Oberbürgermeister Friedrichs dessen Anregung auf, einen Schau- und Sichtungsgarten anzulegen. Dieser, von Mattern gestaltet, wurde im 2.Weltkrieg weitgehend zerstört. Erst nach 1953 wurden die Anlagen wieder erneuert und umgestaltet.
Als neues Element fügte Walter Funcke in den fünfziger Jahren eine Wasserachse mit Fontänenbecken, Becken für Wasserpflanzen, Sumpf- und Uferzonen hinzu, die den Staudengarten nicht nur um neue Pflanzthemen und Pflanzflächen bereicherte, sondern auch in hervorragender Weise die Gestaltungsideen Matterns fortführte. Anfang der 1970er Jahre nahmen er und Göritz weitere Ergänzungen vor.
Die letzten große Veränderung erlebte die Freundschaftsinsel 1972/73 im Rahmen der Vorbereitung und Durchführung der Weltfestspiele 1973 in Berlin. Es entstanden Restaurant, Festwiese, Freilichtbühne, Hafen und eine Brücke zu dem sogenannten Wohngebiet Süd. Und nicht zu vergessen die Umgestaltung der Staudengärten, der Freiterrassen und der Wasserachsen. Aber all das werdet Ihr bei der Erkundung der Insel entdecken. Denn entdecken ist das richtige Wort, denn man kann die Freundschaftsinsel nicht mit einem Besuch kennenlernen. Es gibt verschlungene Wege, ruhige Ecken und Bänke, die zum Ausruhen einladen. Und natürlich bietet jede Jahreszeit andere Sichtweisen.
Sommer auf der Freundschaftsinsel
Wasser als Gestaltungselement
Bänke vor Gestaltungselementen aus DDR-Zeiten
Im Hintergrund sieht man Hedwig Bollhagens Keramik-Mauer, die an zwei Stellen auf der Insel zu finden ist. Die beiden Gestaltungselemente sind auch Teil der Kunst bzw. Skulpturen, die man über die Insel verteilt findet. Dem Skulpturen-Spaziergang widme ich noch einen Extra-Beitrag, für die die sich für diese Thema besonders interessieren.
Freilichtbühne im Juli 2020
So sieht die Freilichtbühne heute aus, sie wurde zum letzten Mal 2012/2013 genutzt. Es gibt immer wieder neue Pläne für die Bühne, von Abriss bis zu einem Skulpturen-Areal. Letztens hat die Potsdamer Bürgerstiftung wieder eine Nutzung als Bühne vorgeschlagen.
„Neben“ der Bühne findet man auch den kleinen Hafen, der Tret- und Paddelboote ausleiht. Damit kann man die Potsdamer Skyline vom Wasser aus sehen. Aber Vorsicht, im Moment sind wirklich viele Boote unterwegs.
Der Zugang zur Freundschaftsinsel ist im Moment von der „Langen Brücke“ möglich. Damit dieses kleine Paradies erhalten bleibt, sollte man sich an Regeln halten. Kein Grillen, keine Fahrräder auf den Grünflächen, zum Picknicken kann man Bänke benutzen, es gibt einen schönen Spielplatz für Kinder und eine Selbstbedienungsgaststätte. Eine Benutzung dieser Angebote hilft der Insel.
Auch die Freundschaftsinsel hat einen Förderverein. Hier die Webseite.
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